Gartenstadt Haan – ein Stückchen Geschichte

Die Haaner Stadtarchivarin, Frau Birgit Markley, hat für uns einige Zeitungsartikel aus den 50er Jahre herausgesucht, woraus festzustellen ist, dass sich Haan als Gartenstadt schon einige Male präsentiert hat:

Schon 1952 gab es in Haan den „Tag der Blume“, worüber leider keine vollständige Dokumentation existiert, der aber in der Presse von 1964 erwähnt wird. Auch existieren hierzu einige Photos von Privatleuten, von denen wir hier eine Auswahl veröffentlichen. Ebenso wie 1954 fand zu diesem Anlass ein „Blumenkorso“ statt, bei dem Haaner Geschäftsleute mit ihren blumengeschmückten Lieferwagen durch die von Menschen gesäumte Innenstadt fuhren.

1954 schrieb der Verkehrs- und Verschönerungsverein wieder einen Blumenschuckwettbewerb aus. Die 20(!) Ausschussmitglieder gingen damals verschiedene Male durch die Stadt, um die Gartenanlagen zu beurteilen. Einbezogen waren nicht nur einzelne Häuser und deren Gärten, sondern auch ganze Straßenzüge und Siedlungen. Erwähnt wurden in den Zeitungsartikeln u.A. die Steinfelder Strasse und der Schallbruch, wo die Bewohner „im Schweiße ihres Angesichts“ aus einem früheren Schuttabladeplatz richtige Schmuckstücke geschaffen hatten.

Bei der Prämierung stand selbstverständlich der Blumenschmuck an erster Stelle. Beachtet wurden aber auch die Sauberkeit und der Pflegezustand der Umgebung. Die Prüfer legten bei der Bewertung den Gesamteindruck während eines ganzen Sommerhalbjahres zu Grunde. Die Namen der Preisträger wurden dann sofort bekanntgegeben, so dass man sich die Gärten noch im Herbstschmuck ansehen konnte. Charakteristisch für den Haaner Blumenschmuckwettbewerb war, dass die Gartenbesitzer ihre Teilnahme NICHT anmeldeten, sodass die Prämierung eine echte Überraschung sein konnte! Die Zeitung bedauerte es damals auch, dass es noch keinen Möglichkeit für Buntdruckfotos gab.

Einem Gartenbesitzer aus der Breidenhofer Strasse 34, Herrn Willi Jacob, wurde zu diesem Anlass der Stadtehrenpreis für den schönsten Garten von Haan verliehen!

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein war in den 50er Jahren sehr aktiv. Sie bemühten sich auch um die Verschönerung des Stadtbildes, um immer wieder ihren Character als Gartenstadt zu festigen. An den schönsten Stellen der Stadt wurden z.B. 30 Ruhebänke aufgestellt und 30 Papierkörbe aufgehängt. Im Ittertal wurden die Wanderwege überholt und neu bezeichnet. Wegweiser und die Verbesserung der Verkehrswege wurden in Angriff genommen. Sogar ein Werbeprospekt wurde herausgebracht, mit dem auch auswärts geworben wurde.

1957 gab es ebenfalls einen Blumenschmuckwettbewerb sowie einen ergänzenden Lichtbildervortrag vom Kreisobstbauinspektor Schürmann, der sich mit schönen Vor- und Hausgärten befasste. Man wollte zeigen, wie man in neuen Siedlungen ganze Straßenzüge einheitlich und doch wirkungsvoll gestalten konte, ohne sich durch Mauern oder Hecken zur Straße hin abzuschotten. Es wurden Dias gezeigt, worauf schöne Beispiele zu sehen waren von Gartenanlagen in der Steinstraße, Siedlungen am Sandbach und Finkenweg, eine Straßenseite der Martin-Luther-Straße und einige Stellen in der Turnstraße.